Altético de Madrid – FC Liverpool im Vicente Calderón. Ja oder Nein?

Enrique Cerezo, seines Zeichens Präsident von Atlético de Madrid, ist der Überzeugung, dass das kommende Heimspiel seines Klubs gegen den FC Liverpool im Vicente Calderón statt finden wird. An und für sich ein vollkommen normaler Gedanke. Wäre da nicht die UEFA…

Vor gut zwei Wochen fand in Madrid die Champions League Begegnung zwischen Atlético de Madrid und Olympique Marseille statt. Das Spiel konnten die rot-weißen zwar mit 2-1 gewinnen, doch wurde der Sieg durch heftige Ausschreitungen im Stadion überschattet. Hierbei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Olympique-Fans und der spanischen Polizei noch vor Spielbeginn. Die Bilanz sind vier Verletzte und jede Menge Zündstoff.

Auslöser der ganzen Unruhen war wohl ein Plakat der Marseille-Fans, welches die Polizei unberechtigterweise entfernen wollte. Die Anhänger fühlten sich natürlich ungerecht behandelt und ließen ihrer Wut freien Lauf.

2 Spiele Sperre und 150.000 EUR als Strafe

Nun hat die UEFA den Beschluss gefasst, das Calderón-Stadion für die nächsten zwei CL-Heimspiele zu sperren. Und nicht nur das: Die entsprechenden Partien dürfen nur in Stadien ausgetragen werden, die mindestens 300 km von Madrid entfernt sind. Sollten sich ähnliche Vorfälle während der kommenden fünf Jahre wiederholen, würde zudem die Sperre auf drei Spiele angehoben werden.

Auch wurde der Klub zu einer Geldstrafe von 150.000 EUR verdonnert, wegen Mängel bei der Spielorganisation sowie aufgrund unsportlichen und unpassenden Verhaltens einiger Atlético-Fans. Selbst Trainer Javier Aguirre kam aufgrund unkorrekten Benehmens am Spielfeldrand nicht ungestraft davon. Er wurde für ein Spiel gesperrt.

Machen Sie sich selbst ein Bild von den Ausschreitungen (Youtube):

Kein Wiedersehen mit Fernando Torres

Die Strafe kommt zu einem unpassenden Moment, findet doch nächsten Mittwoch das Top-Spiel der Gruppe D zwischen Atlético de Madrid und dem FC Liverpool statt. Ein Wiedersehen des ex-rot-weißen Stürmers Fernando Torres in seinem alten Stadion wird es daher wohl nicht geben. „Nachdem ich solange auf diesen Moment gewartet habe, ist es die traurigste Nachricht, die ich hätte erfahren können“, äußerte sich ein sichtlich enttäuschter Torres aus Belgien, wo er morgen mit der Nationalmannschaft das WM-Qualifikationsspiel Belgien – Spanien bestreitet.

Präsident zeigt sich zuversichtlich

Etwas optimistischer dagegen wirkte Enrique Cerezo, der Präsident von Atlético: „Die Begegnung Atlético – Liverpool wird im Calderón statt finden“, zeigte sich Cerezo überzeugt. „Wenn sie das Spiel gewonnen hätten, hätten sie sich sicherlich nicht beschwert“. Für die Einreichung eines Widerspruchs gegen das Urteil hat Atlético noch bis zu diesem Freitag, 12 Uhr, Zeit. Cerezo ist aber davon überzeugt, dass sich die UEFA besinnt, denn das Urteil wurde nicht etwa aufgrund der Spielberichte der UEFA-Delegierten gefällt, sondern aufgrund eines Briefes aus Marseille.

Unterstützung aus Sevilla

Für den Fall, dass das Urteil bestehen bliebe, hat der Präsident des FC Sevilla, Del Nido, das Sánchez Pizjuán-Stadion zur Verfügung gestellt. „Sevilla ist seinen befreundeten Klubs gegenüber solidarisch und Atlético de Madrid ist ein Klub, zu dem wir ein gutes Verhältnis haben und daher steht ihm unser Stadion zur Verfügung“, so Del Nido. Auch mit einer Verlegung in das Camp Nou nach Barcelona ist im Gespräch.