Paulao: „Ich war ehrlich, ich wollte der Mannschaft nicht noch mehr schaden“

Der 34. Spieltag der Liga BBVA 2013/14 hat für eine kuriose und in der Geschichte des spanischen Fußballs sicherlich einmalige Anekdote gesorgt. Diese ereignete sich in der Partie zwischen Rayo Vallecano und Real Betis, welche der Tabellenletzte mit 3:1 verlor.

Im Mittelpunkt dieser Niederlage und irgendwo auch symptomatisch für die Saison der Andalusier, Innenverteidiger Paulo Afonso Santos Júnior, kurz Paulão. Der Brasilianer verschuldete nämlich in der 14. Minute nicht nur das 1:0 durch Rochina, indem er einen Rückpass auf Keeper Adán viel zu lässig spielte, sondern erzielte nach 27 Minuten durch ein unglückliches Eigentor das 2:0 für die Hausherren. Diese zwei Fehler waren offensichtlich zu viel für Paulao, der nämlich kurz darauf seinem Trainer signalisierte, dass er nicht mehr in der Lage wäre, weiterzuspielen. Bis zu vier Mal deutete der 31-jährige mit einer entsprechenden Geste an, dass er ausgewechselt werden wolle, dann schließlich reagierte Coach Gabriel Humberto Calderón auf den Wunsch des Unglücksraben. Für ihn kam nach 32 gespielten Minuten Vadillo ins Spiel. Eine solche Aktion hatte es in Spanien bisher noch nie gegeben, dementsprechend wurde sie in den Medien aufgegriffen und darüber diskutiert, ob die Aktion eher von Mut oder von Schwäche zeuge.

„Muss die Kritik nun einstecken“

Nun hat der Spieler erklärt, warum es ihm gegen Rayo so schwer gefallen war, weiterzumachen: „Nach den beiden Fehlern kurz hintereinander war ich mental aus dem Spiel. Ich hatte diesen Eindruck und ich denke, dass ich ehrlich war. Ich war nicht auf das Spiel konzentriert und ich dachte, dass es Spieler gibt, die mehr beitragen konnten als ich jenem Moment, in dem ich mich befand“, so ein sichtlich niedergeschlagener Paulao. Der Brasilianer nimmt in Kauf, „dass es Leute gibt, die sauer sind, doch die Leute, die mich kennen, wissen wie ich bin und ich bin nicht jemand, der sich herausredet. Ich muss die Kritik nun einstecken.“

Paulaos Blick ist nun auf die Zukunft gerichtet und er möchte so schnell wie möglich wieder Fußball spielen, um sich von Schuld reinzuwaschen: „Ich bin bereit, wieder zu spielen. Die Situation ist sehr, sehr, sehr schwierig für mich, doch was soll ich tun. Nun muss ich zeigen, dass ich nicht derjenige bin, für den mich die Leute halten, ein Feigling und Lügner.“

Video: Paulao vs. Rayo Vallecano (21.04.2014)