Das wurde aus Mourinhos Teams nach seinem Weggang

Gestern wurde Carlo Ancelotti offiziell als neuer Trainer von Real Madrid vorgestellt. Er wird die schwierige Aufgabe haben, die Rekordzahlen von José Mourinho zu übertreffen, bzw. wird vom ersten Tag an mit seinem portugiesischen Vorgänger verglichen werden. Titelmäßig ist da sicher noch Luft nach oben. Der Portugiese gewann in seiner ersten Saison die Copa Del Rey, 2011/12 folgte die „Liga der Rekorde“ und 2012/13 der spanischen Supercup. Der zu schlagende Gegner war jeweils der FC Barcelona von Erfolgscoach und jetzigem Bayern-Trainer Josep Guardiola. Wenn man Mourinho eins lassen kann dann, dass er es geschafft hat, die Hegemonie des großen Erzrivalen zu brechen.

Real unter Mourinho

Gleichzeitig aber blieben die – aus Sicht der Real-Fans – so wichtigen internationalen Erfolge aus. Immerhin schaffte es Real unter Mourinhos Leitung drei Mal in Folge bis ins Champions League Halbfinale, schied dort jedoch neben dem FC Barcelona gegen Bayern München und Borussia Dortmund aus. Für die Fans, die sich seit über als einem Jahrzehnt nach der „Décima“, dem zehnten Champions League Titel, sehnen, ist dies also nicht wirklich als Erfolg zu werten.



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Mourinho hat bei Madrid viel verbrannte Erde hinterlassen. Kapitän, Real-Ikone und Weltmeister Iker Casillas wurde von ihm in diesem Jahr nicht nur nicht berücksichtigt, sondern teilweise auch gedemütigt. Leistungsträger wie Sergio Ramos, Iker Casillas oder selbst Cristiano Ronaldo sollen am Ende kein Wort mehr mit „The Special One“ geredet haben. Am Abendessen vor dem Copa Del Rey Finale gegen Atlético de Madrid nahmen nur die Spieler teil, Mourinho wurde nicht eingeladen. Ein Indiz dafür, dass gegen Ende der ‚Ära Mourinho‘ lieber auf die Selbstverwaltung des Teams gesetzt wurde. Das hatte 1998 bereits schon einmal erfolgreich funktioniert (Trainer damals war Jupp Heynckes). Und dann wären da noch das ramponierte Verhältnis zwischen Mourinho und (fast) der gesamten spanischen Presse sowie einige Skandale (Fingerattacke gegen Tito Vilanova, Listen, Warten im Parkhaus etc.)…

Nun ist Ancelotti Trainer bei Real. Er beerbt José Mourinho. Diese Konstellation gab es bereits drei Mal. Die Fans stellen sich daher vielleicht die Frage, was aus den drei anderen Klubs von Mourinho (Porto, Chelsea und Inter Mailand), wurde, nachdem er diese verlassen hatte. Diese Frage werden wir hier beantworten und beziehen uns dabei auf die Informationen des spanischen Sportblatts Marca.

FC Porto

Ein Jahr mit vier Trainern und vier verlorene Titel

Mourinho verließ den FC Porto am Ende der Saison 2003/04 als Champions League Sieger. In der darauffolgenden Saison 2004/05 wechselte der portugiesische Klub drei Mal seinen Trainer (Luigi Delneri, Víctor Fernández und José Couceiro). In der Meisterschaft wurde Porto Zweiter, in der Champions League schied man im Achtelfinale aus, im Pokal sogar im Sechzehntelfinale. Zudem verlor Porto den europäischen Supercup gegen Valencia. Die einzigen Titel, die in der Saison 2004/05 gewonnen werden konnten, waren der portugiesische Supercup und der Weltpokal.

FC Chelsea

Vier Trainer in eineinhalb Jahren und nur ein FA Cup


Der FC Chelsea gab am 20. September 2007 den Weggang von Mourinho bekannt. Unter seinem unmittelbaren Nachfolger Avram Grant gelang kein Titelgewinn: Platz 2 in der Premier League, Vizemeister im Ligapokal und in der Champions League, Ausscheiden in der sechsten Pokalrunde. In der Saison 2008/09, der ersten kompletten ohne Mourinho, wechselte der FC Chelsea drei Mal den Trainer: Scolari, Ray Wilkins (interim) und Guus Hiddink. Unter Hiddink landete man in der Liga auf Platz 3, schied in der vierten Runde des Ligapokals aus sowie im Champions League Halbfinale, doch immerhin holte man den Pokal.

Inter Mailand

Vom Triple zu fünf Trainern in drei Spielzeiten

In der ersten Saison ohne Mourinho (2009/10) gab es bei Inter Mailand zwei Trainer: Rafa Benítez und Leonardo. Inter belegte in der Meisterschaft Platz 2. Damit riss eine Serie von fünf Scudettos in Folge. In der Champions League war bereits im Achtelfinale Schluss, gegen Atlético de Madrid verlor man im europäischen Supercup. Benítez gewann mit Inter den italienischen Supercup und die FIFA Klub-WM. Leonardo, sein Nachfolger, holte den italienischen Pokal. Das war auch gleichzeitig der letzte Titel seit dem Weggang von Mourinho. Nach Leonardo gab es bei Inter drei Trainer: Gasperini (2011/12), Ranieri (2011/12) und Stramaccioni (2012/13).

Eure Meinung

Wird die Saison 2013/14 aus Sicht von Real eine erfolgreiche? Was erwartet ihr von den Königlichen unter Ancelotti?