Nach Ausraster: 10 Spiele Sperre für Pepe

Ich habe keine Lust mehr, Fußball zu spielen.So äußerte sich vor zwei Tagen ein sichtlich am Boden zerstörter Pepe gegenüber dem spanischen Sportblatt Marca. Der Abwehrspieler von Real Madrid hatte am Mittwoch für den Negativ-Höhepunkt der Saison 2008/09 gesorgt.

Es lief die 87. Minute im Liga BBVA Spiel zwischen Real Madrid und Getafe. Guti hatte eine Minute zuvor durch einen Traumfreistoß seine Mannschaft wieder ins Spiel gebracht. 2:2 stand es mittlerweile, kurz vor Spielende. Real Madrid aber brauchte unbedingt einen Sieg, um weiterhin von der Meisterschaft träumen zu können. Und dann passierte es. Getafes Casquero drang gefährlich in den Strafraum der Königlichen ein und wurde von Pepe zu Boden gebracht. Der Portugiese wusste, was diese Aktion für folgenschwere Konsequenzen hat. Elfmeter und rote Karte – da letzter Mann – und wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit der Siegtreffer für Getafe und damit das traurige Aus im Kampf um den einzigen verbleibenden Titel.

Pepe verliert den Kopf

Für den 26-jährigen war das einfach zu viel. Er verlor den Kopf und rastete vollkommen aus. Unmittelbar nach der Elfmeteraktion trat er aus dem Affekt heraus gleich zwei Mal mit voller Wucht gegen den am Boden liegenden Casquero, welcher sich glücklicherweise in dem Moment nicht rührte, da sonst diese Tat wohl weitaus schlimmere Konsequenzen nach sich getragen hätte.

Faustschlag gegen Albín

Aber Pepe hatte noch nicht genug. Er zog Casquero an den Haaren und trat ihm auf den Knöchel. Als seine Mannschaftskollegen ihn beruhigen wollten schlug er Gegenspieler Albín mit der Faust ins Gesicht. Schließlich – so in der Schiedsrichterakte vermerkt – beschimpfte er auch noch das Schiedsrichtergespann mit den Worten „Ihr seid alles Hurensöhne„.

(Nur) 10 Spiele Sperre

Die Wettbewerbskommission hat nun ihr Urteil gefällt: 10 Spiele Sperre gibt es für Pepe. Analysiert man diese Strafe so ergeben sich ein Spiel für die rote Karte, je vier Spiele für die Tritte gegen Casquero und für den Faustschlag gegen Albín sowie ein Spiel für das Beschimpfen der Unparteiischen. Zudem wurde in der Schiedsrichterakte vermerkt, dass Pepe den 3:2 Siegtreffer von Higuaín in der Nachspielzeit zusammen mit seinen Mannschaftskollegen feierte, als wäre nichts passiert. Auch die Tatsache, dass sich Pepe nicht sofort entschuldigte bzw. keine Reue zeigte und dass er in dieser Saison bereits sechs gelbe Karten erhalten hatte, wurde von der Kommission als Argument verwendet.

Pepes Aktion trübt heldenhaftes Spiel Reals

Wie gesagt, es war eine der traurigsten Szenen der laufenden Saison und wohl auch der letzten Jahre im spanischen Fußball. Da nützte auch die heroische Leistung Reals nichts. Die Königlichen waren bis zur 86. Minute noch 1:2 hinten gelegen. Doch dank des Freistoßes von Guti sowie dem Traumtor von Higuaín in der dritten Minute der Nachspielzeit drehten sie noch das Spiel und holten einen mehr als wichtigen Sieg im Kampf um die Meisterschaft. Was wurde übrigens aus dem von Pepe verursachten Elfmeter? Das erfahrt ihr hier.