Am Samstag besiegte der FC Barcelona in Madrid das Team von Rayo Vallecano ohne größere Probleme mit 0-4. Die Katalanen haben damit übrigens den besten Start in der Geschichte des Klubs hingelegt, wenn man nur die ersten fünf Spieltage berücksichtigt: fünf Spiele, fünf Siege sowie +14 Tore (18-4). Eine Bilanz, die kein anderer Trainer vor Tata Martino erreicht hat.
Und dennoch dürfte bei vielen Fans des FC Barcelona nach der Partie in Vallecas ein bitterer Nachgeschmack geblieben sein. Denn nach über fünf Jahren bzw. 316 Spielen hat Barça in einem Pflichtspiel erstmals wieder weniger Ballbesitz als der Gegner gehabt: 51%-49%, so lautete die Ballbesitzverteilung am Ende der 90 Minuten – aber aus Sicht von Rayo Vallecano.
Am 7. Mai 2008 bei der 4-1 Clásico-Niederlage gegen Real Madrid im Santiago Bernabéu waren die Königlichen über knapp 56% der Spielzeit im Ballbesitz gewesen. Zwischen jenem Spiel in Madrid und dem am Samstag, ebenfalls in der spanischen Hauptstadt, lagen 316 Pflichtspiele, in denen der FC Barcelona in puncto Ballbesitz stets die Oberhand behielt.
So lag der Ballbesitz während dieser 316 Partien durchschnittlich bei 68 Prozent wobei der Spitzenwert von 84% unter Guardiola erreicht wurde. Von den 316 Spielen gewann der FC Barcelona übrigens 228 (72%) und verlor 30 (9%) bei einem Torverhältnis von 822 zu 262. Die Katalanen gewannen in dieser Periode 16 Titel.
Nun, unter Tata Martino weht ein neuer Wind. Der Ballbesitz fällt der Vertikalität zum Opfer und erstmals lässt sich dies auch durch Zahlen belegen. Bereits während der Saison-Vorbereitung hatte sich diese Tendenz abgezeichnet. Beim Freundschaftsspiel in der Allianz-Arena gegen Bayern München verlor der FC Barcelona nicht nur das Spiel 2-0 sondern auch den Ballbesitz an die Bayern, bei der seit dieser Saison Pep Guardiola auf der Trainerbank sitzt. Zufall?