Champions-League-Finale: FC Barcelona gegen Juventus Turin der Favorit

Am Samstagabend um 20:45 Uhr geht die Saison im Europäischen Vereinsfußballs mit dem Duell der beiden in den zurückliegenden Monaten besten Mannschaften des Kontinents zu Ende. Im Berliner Olympiastadion stehen sich Juventus Turin und der FC Barcelona im Finale der Champions League gegenüber und beide Teams haben als nationaler Double-Gewinner feststehend die historische Chance auf das Triple.

Obwohl auch Juventus eine starke Saison gespielt und nicht zuletzt im Halbfinale verdientermaßen Titelverteidiger Real Madrid ausgeschaltet hat, gilt der FC Barcelona im Vorfeld als Favorit. Grund dafür sind die beeindruckenden Leistungen der Katalanen im zurückliegenden halben Jahr. Nachdem das Jahr 2015 denkbar schlecht mit einem 0:1 bei Real Sociedad begonnen hatte, war Barça mit einem inzwischen wieder auf Top-Niveau angekommenen Lionel Messi sowie dessen kongenialen Mitstreitern Neymar und Luis Suárez nicht mehr zu stoppen. Die katalanische Angriffsmaschinerie bereitete letztlich jedem Gegner, auch einem sehr hoch eingeschätzten FC Bayern München im Halbfinale der Königsklasse unlösbare Probleme. Ein dickes Plus von Barça war in den vergangenen Monaten auch, dass selten Spieler fehlten. Auch für das Finale hat Trainer Luis Enrique alle Mann an Bord und kann sich folglich den Luxus erlauben, einen Xavi bei dessen letzten Spiel als Barça-Profis als Joker in der Hinterhand zu halten.

Luis Enriques Kollege Massimiliano Allegri muss auf der anderen Seite dagegen nicht nur den Langzeitverletzten Martin Cáceres ersetzen, sondern kurzfristig auch noch seine Innenverteidigung umbauen, weil Giorgio Chiellini wegen einer Wadenverletzung passen muss. Ausgerechnet Chiellini, dessen vieldiskutiertes Wiedersehen mit Luis Suárez ein knappes Jahr nach der Bissattacke im Rahmen der WM 2014 damit zumindest auf dem Spielfeld ausfällt. Für Chiellini wird wohl Andrea Barzagli in die Mannschaft rücken und versuchen seinen Teil zu einer stabilen Defensive beizutragen.

Generell wird Juventus relativ defensiv und über Carlos Tévez sowie Álvaro Morata auf Konter lauernd erwartet, während Barça überwiegend in Ballbesitz sein dürfte. Somit treffen in Berlin zwei unterschiedliche Spielphilosophien aufeinander, wobei man gespannt sein darf, ob sich die offensivere oder defensivere Herangehensweise am Ende durchsetzt.