Es wird zu einem Wiedersehen zwischen Deutschland und Spanien kommen. Vor fast genau zwei Jahren standen sich beide Mannschaften im Endspiel der Europameisterschaft 2008 in Wien gegenüber. Damals besiegte Spanien die Deutschen knapp mit 1-0 und holte den zweiten EM-Titel der Geschichte.
Nun stehen sich am kommenden Mittwoch (7. Juli, 20:30 Uhr), also genau 737 Tage nach dem EM-Finale, beide Teams im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2010 gegenüber. Und machen wir uns nichts vor: es wird dieses Mal deutlich schwerer werden, „La Mannschaft“ (so wird das deutsche Team in Spanien genannt) zu schlagen! Dieser Meinung wird denke ich mal jeder sein, der den bisherigen WM-Verlauf der Deutschen mitverfolgt hat. Müller und co. haben den meiner Meinung nach besten Fußball bisher gezeigt, insbesondere gegen Argentinien (4-0).
Spanien tut sich gegen Paraguay schwer
Die Spanier hatten am Abend in ihrem Viertelfinalspiel gegen Paraguay deutlich mehr Schwierigkeiten. Das mag vor allem an der defensiv sehr gut agierenden Mannschaft aus Südamerika gelegen haben. Irgendwie scheint Spaniens berühmt berüchtigter Kombinationsfußball, der „Tiqui Taca“ bei extrem defensiven Teams nicht zu funktionieren. Das war gegen die Schweiz und gegen Chile auch zu beobachten.
Torres nur ein Schatten seiner selbst
Vielleicht liegt es aber auch ganz einfach an der schlechten körperlichen Verfassung, in der sich viele der spanischen Spieler befinden. Leistungsträger wie Torres oder Puyol wirken ausgelaugt. Besonders der Stürmer vom FC Liverpool ist bisher ein Schatten seiner selbst. Das ist auch irgendwo nachvollziehbar, wurde er doch erst im April am Meniskus operiert. Doch es stellt sich dann auch zwangsläufig die Frage, warum Spaniens Coach Vicente Del Bosque so sehr an ihm festhält und versucht ihn in Form zu bringen, wo doch erst durch seine Auswechslung Spanien bei den letzten Spielen an Effektivität zulegen konnte. Es wäre also zumindest einen Versuch wert, Cesc Fábregas oder Fernando Llorente von Anfang an spielen zu lassen. Denn, ob Torres in der jetzigen Verfassung ein ähnliches Laufduell gegen Lahm, wie er es im Jahr 2008 gewinnen und zum entscheidenden 1-0 verwandeln konnte, auch jetzt am Mittwoch für sich entscheiden kann, erscheint eher unwahrscheinlich.
Villa neuer Torschützenkönig
Gegen Paraguay war es am Ende wieder David Villa, der, wie schon in den Spielen zuvor, die Entscheidung brachte. Der Neuzugang des FC Barcelona traf in der 83. Minute zum erlösenden 1-0. Davor hatten sowohl Paraguay als auch Spanien je einen Elfmeter verschossen. Villa hat jetzt schon fünf WM-Tore und führt damit die Torschützenliste an. Und „El Guaje“ wird auch am Mittwoch gegen Deutschland aus Sicht vieler eine entscheidende Schlüsselrolle spielen. Wir dürfen gespannt sein!