FC Barcelona, Real Madrid und wer noch?

Sicher mag es nach dem zweiten Spieltag noch zu früh für irgendwelche Prognosen und Tendenzen zu sein, doch offenbart ein Blick auf die aktuelle Tabelle genau das, was viele erwartet oder vielmehr befürchtet haben: Der FC Barcelona und Real Madrid (je zwei Siege aus zwei Spielen) ganz oben, gefolgt vom Rest. Die Experten gehen davon aus, dass die Liga in dieser Saison zu einer Zwei-Klassen-Liga mutieren wird: ganz oben werden sich Barça und Real einen erbitterten Fight um die Meisterschaft liefern, mit großem Abstand werden dann um die europäischen Plätze die „mittelstarken“ Klubs wie Sevilla, Villareal, Atlético de Madrid, Valencia oder Deportivo kämpfen. Ab der Mitte der Tabelle scheint nach unten hin alles möglich zu sein.

Das beschriebene Szenario klingt durchaus realistisch. Barça, 5-fach-Champion (Meister, Champions League, Pokal sowie spanischer und europäischer Supercup) hatte in der letzten Saison bereits eine konkurrenzlose Mannschaft, welche mehrere Liga-Rekorde brach. Trotzdem haben die Katalanen 100 Mio. Euro in neue Spieler investiert und damit die Kader-Qualität nochmals gesteigert. Sportwetten werden sich in dieser Saison somit lohnen, zumindest wenn man auf einen Sieg Barcelonas setzt.

Real investiert eine Viertel Millarde

Real Madrid war in der letzten Saison zwar „nur“ Zweiter geworden, jedoch mit einem Punktestand (78), der in den meisten der vergangenen Spielzeiten für den Gewinn der Meisterschaft gereicht hätten. Dieser Fakt veranschaulicht nochmals die hegemonische Stellung, die Barça in der letzten Saison inne hatte.

Reals neuer Präsident, Florentino Pérez, hielt es somit für zwingend notwendig, sagenhafte 257 Mio. Euro auszugeben, um sportlich konkurrenzfähig mit dem katalanischen Erzrivalen zu werden. 257 Millionen ist mehr Geld, als alle anderen Klubs – inklusive dem FC Barcelona (111) – zusammen ausgegeben haben! Pérez betrachtet diese Ausgaben jedoch vielmehr als Investition. Durch die Sicherung von 50% der Vermarktungsrechte eines Kakás oder eines Ronaldos verspricht man sich eine ähnlich hohe Rendite, wie sie damals schon die ersten Galaktischen (Beckham, Figo und co.) lieferten. Andererseits werfen Kritiker Pérez eine Inflationierung der Marktpreise und Gehälter vor. Denn bis auf die Katalanen hat keiner der restlichen Klubs, wenn man mal von Villareal und Sevilla (ca. 25 Mio. Euro) absieht, die 10 Mio. Euro Transfergrenze überschritten.

Es ist daher wohl zu Recht zu erwarten, dass sich diese Vormachtstellung schon bald auch in der Tabelle deutlich bemerkbar macht. Um den Attraktivitätsgrad möglichst lange und möglichst hoch zu halten kann man nur hoffen, dass wenigstens ein drittes Team den Anschluss an die beiden Favoriten über längere Zeit hält.

Ein Überraschungsteam wird benötigt

In den vergangenen Spielzeiten hat es immer wieder Überraschungsteams gegeben, die oben mitgemischt haben und sowohl nationale wie auch internationale Erfolge feiern konnten. Anfang des Jahrtausends war es Deportivo la Coruña. „El Dépor“ wurde in der Saison 99/00 zum ersten Mal Meister und anschließend zwei Mal Vizemeister. Zudem gewannen die Galizier in jener Zeit zwei Mal den spanischen  Supercup. Als nächstes „Überraschungsteam“ folgte dann der FC Sevilla. Die Andalusier gewannen zwar keine Meisterschaft, holten aber in der Saison 04/05 sowie 05/06 zwei Mal hintereinander den UEFA-Cup.

Wettquoten?

Folgt in dieser Saison vielleicht ein neues Überraschungsteam?